Bericht vom 1. Vereins-TING in Grub bei Zeilarn
Vom 14. bis 18. Mai 2008
Nachdem es zuerst so aussah, als wäre der Termin zu kurzfristig angesetzt worden und kaum Resonanz auf die Einladung kam, fanden sich dann doch noch genügend Leute zusammen.
So fanden sich am Mittwoch, 14. Mai neben den Vereinsmitgliedern – Tanja (Gastgeberin), Helgard (1. Vorstand), Od*Chi (2. Vorstand), Bettina (Küchenchefin) und Lydia mit Sohn Elias – auch noch Helgards Freundin Thea mit ihrem Sohn Miguel, der Ralf mit Tochter Miriam und deren Freundin Carolin und auch Mr. Percussion Christian (leider ohne Anhang) im weitläufigen Gelände des alten Bauernhofes in Niederbayern ein.
Vor Ort waren natürlich auch Tanjas Töchter Lena und Laura, die an diesem Tag auch noch Besuch von zwei Freundinnen hatten, die dann allerdinx nicht da bleiben konnten.
Über eine Nacht blieben jedoch Elena und deren Töchter.
Am diesem Tag galt es natürlich erst einmal das Camp aufzubauen und einzurichten, die Grundstrukturen (insbesondere in der Küche) zu bilden und auch für die Privatschlafgemächer zu sorgen.
Christian machte währenddessen viel Musik, Od*Chi unterstützte ihn zeitweise und die Kinder taten immer wieder mehr oder weniger mit. Insbesondere Miguel hatten seinen Spaß an der Trommel und entpuppte sich als Naturtalent.
Da es insgesamt viel zu tun gab, fand das gemeinsame Abendessen, mit dem ersten gemeinsamen Kreis, erst sehr spät statt.
Nachdem die Kinder im Bett waren, gab es für die Erwachsenen noch so einiges zu regeln.
Dennoch war auch noch Zeit für Musik und gemeinsamen Gesang.
Donnerstag, 15. Mai 2008
Nach dem Frühstück – dass doch etwas länger dauerte, als ursprünglich geplant – stand erstmal die große Holzaktion auf dem Programm, damit wir die näxten Tage ausreichend Material zum Heizen hätten.
Tanja holte einen uralten kleinen Traktor aus dem Schuppen und wir hängten einen kleinen, vom Vermieter Dieter (netter Reim) selbst zusammengeschweißten Anhänger dran.
So tuckerte sie, die Kinder natürlich alle mit an Bord, auf die Straße hinaus und an den weiteren Häusern des Weilers vorbei, gen Wald hin.
Die Erwachsenen gingen größtenteils nebenher, da der Traktor nur in Schrittgeschwindigkeit fuhr, weil irgendwie der 3. Gang nicht reingehen wollte.
Beim Betreten des Waldes offenbarten sich uns große Mengen an herumliegenden Bruchholz, das nur darauf wartete, von uns geholt zu werden.
Vor der Sammelaktion unterrichtete Od*Chi die Anwesenden über die Vorzüge von Buchenholz und für welche Zwecke Fichtenholz – nämlich zum Anheizen, aber, wegen des Funkenfluges, nicht zum Schüren – geeignet ist. Zudem klärte er darüber auf, wie man trockenes Holz von nassem unterscheiden kann und wofür Birkenrinde gut ist (optimal zum Anzünden des Feuers).
Und dann sammelten alle wild drauf los und in kürzester Zeit entstanden entlang des Waldweges ansehnliche Haufen, vorwiegend aus Buchenholz.
Nachdem genug gesammelt worden war, beluden wir den kleinen Anhänger mit den Ästen und Stämmen und zurrten dieses mit Spanngurten fest.
Während der Großteil der Gruppe nun zum Picknick auf die nahe gelegene Wiese ging, fuhr Tanja, in Begleitung von Ralf, Bettina und Od*Chi, das Holz aus dem Wald hinaus.
Doch auf dem stellenweise ziemlich schrägen Feldweg kippte dann der kleine Anhänger, dessen Reifen auch etwas zu wenig Luft hatten, zur Seite um und die Begleiter mühten sich darauf hin, ihn wieder in waagrechte Position zu bringen.
Das gelang aber nur, weil sie einiges an Holz wieder abluden.
Mit der halben Fuhre tuckerte Tanja dann zurück zum Hof und die Beteiligten sahen ein, dass es so nicht ginge und eine andere Lösung her musste.
So fragte Tanja ihren netten Nachbarn Ludwig, ob er denn helfen könne und er sagte mit einem verschmitzten Lächeln zu.
Die vier kehrten zurück zu den Picknickenden und klinkten sich in die Brotzeit ein.
Wenig später tauchte Ludwig mit einem Radlader und einem Anhänger daran auf.
Etwa die Hälfte der Holzmenge konnte somit aufgeladen werden. Als dies geschehen war, durften sich Tanja und Od*Chi, wenig später auch Christian, auf die Gabel des Radladers hocken und die erste Fuhre wurde zum Hof gebracht.
Unter dem Vordach der Scheune wurde eine ansehnliche Menge an Holz abgeladen und Ludwig schob den Stapel mit der Radladergabel noch in den vor dem Regen geschützten Bereich.
Zudem drückte er damit das Holz auch noch zusammen und so gab es später etwas weniger mit der Hand zu zerbrechen.
Bald schon kehrte man in den Wald zurück und nach kurzer Zeit war das restliche Holz auf den Hänger geladen, inkl. des Stapels, der zuvor auf dem Feldweg zurückgelassen werden musste.
Nun durften die Kinder auf die Gabel und die Erwachsenen gingen hinter der Holzfuhre her.
So waren in kürzester Zeit ca. 4 Ster (Festmeter) Holz aus dem Wald zum Hof transportiert worden. Mit dem kleinen Traktor wären wir wohl mindestens zehnmal gefahren.
Dafür spendierten wir dem Ludwig einen Kasten Bier.
Während sich Ralf, Christian und Od*Chi weiter mit dem Ludwig unterhielten, sorgten Bettina, Helgard und Tanja dafür, dass das Abendessen diesmal früher fertig wurde.
Vor dem leckeren Abendessen spielten wir dann erstmals zusammen „Gordischer Knoten“ und dieses lustige Spiel wurde daraufhin in den näxten Tagen zum Lieblingsspiel aller Beteiligten.
Es ist im Grunde ganz einfach: Alle Mitspieler stellen sich im Kreis auf, strecken ihre Hände nach vorne und gehen langsam, mit geschlossenen Augen, aufeinander zu, bis sich die Hände berühren. Dann versucht jeder irgendeine Hand von einem anderen zu greifen, bis alle Hände vergeben sind. Und nun ist es daran, diesen Knoten aufzulösen.
Im Optimalfall wird aus dem Gewirr ein kompletter Kreis, manchmal werden es aber auch mehrere Kreise, oder auch in sich verschlungene Ringe. Es gibt aber auch Fälle, in denen sich der Knoten überhaupt nicht auflösen lässt.
Auf jeden Fall hatten alle einen riesen Spaß dabei und das war die Hauptsache.
Nach dem Essen, dass erneut mit einem gemeinsamen Kreis und einem Segensspruch gewürdigt wurde, kreiste der Redestab und insbesondere die Kinder durften bekunden, was ihnen an dem Tag besonders gut gefallen hat und was nicht. Wobei es offenbar allen gefallen hatte, insbesondere die Holzholaktion. Zudem durften sie auch sagen, was sie sich für den näxten Tag wünschen würden und da stand ganz vorne an, zu spielen und zu musizieren.
Später wurde dann noch unter der Leitung von Christian Musik gemacht und auch, als sich die Kinder bereits im Heuboden schlafen gelegt hatten, ging es noch munter weiter.
Doch die Kinder störte das offenbar nicht, denn am näxten Abend wünschten sie, dass wir zum Einschlafen Musik machen sollten.
Freitag, 16. Mai 2008
An diesem Tag war es nicht mehr so sonnig, wie an den letzten Tagen und es wurde ziemlich schwülwarm.
Nach dem erneut etwas länger als geplant dauernden Frühstück brachte Od*Chi den Kindern und auch den interessierten Erwachsenen die Runen näher.
Jeder durfte eine sonnengebrannte Runenscheibe aus einem Sack ziehen und reihum erläuterte Od*Chi, auch mittels Körperhaltung und Beispielen aus der Natur und Sprache, die jeweilige Bedeutung.
Wie später im Quiz festzustellen war, blieb bei den Kindern davon doch so einiges hängen.
Danach war Planen spannen angesagt, denn es kamen immer wieder mal ein paar Schauer.
Mehr aber auch nicht.
Da jedoch der Aufwand, die Planen zu spannen und wieder zu entfernen, sehr groß war, blieb die Überdachung fortan bis zum Ende der Veranstaltung installiert.
Am Nachmittag gab es dann doch noch einiges an Sonnenschein und so durften sich die Kinder unter Anleitung von Od*Chi in der Sonnenbrennkunst mittels Lupe (Brennglas) üben.
Später gab es dann eine Schnitzeljagd, die von Tanja, Bettina und Helgard inszeniert wurde und so waren die Kinder in Begleitung von Lydia und Thea etwa 2 Stunden unterwegs und hatten offenbar viel Spaß dabei.
Die Fährte lockte sie von Bettina’s Auto (gesucht war das Kennzeichen) zur gelben Heuschrecke auf der man reiten kann (Ludwig’s Radlader) hinaus in den Wald zur Elefantentrinkstelle (Saugstelle: Löschteich für die Feuerwehr), wo sie einen Schatz fanden.
Der bestand aus Geld, mit dem sie beim Bauern „Weisses Gold“ (Milch) holen und diese dann ins Haus bringen sollten, wo sie im Kühlschrank dann die tatsächliche Belohnung, nämlich Schokobananen, vorfanden.
Das Abendessen war wieder einmal ganz lecker – ein großes Lob an Bettina und ihre Helferinnen – und danach gab es erneut den obligatorischen Feedback-Circle.
Natürlich durfte auch der gordische Knoten nicht fehlen.
Danach waren jedoch alle ziemlich müde und so gab es nur noch wenig Musik.
Samstag, 17. Mai 2008
Nach dem Frühstück gab es erstmal eine Spielstunde und nach dem Gordischen Knoten und dem Spiel „Ameisenhaufen“ (was manch einer auch als Kuhstall kennt), spielten wir „Maschine“. Hierbei machte jeder eine Bewegung und ein Geräusch und so ergab sich eine lustige Kombination aus Bewegungen und Geräuschen.
Nachdem wir das in mehreren Varianten gespielt hatten, kam Christian auf die Idee, sein mobiles Tonstudio auszupacken und das Ganze aufzunehmen.
Einerseits war das ja eine interessante Variante, dass die Kinder sich auch mal hören können, doch die ursprüngliche Unbefangenheit und Spontanität war dadurch irgendwie weg.
Damit hatte speziell Od*Chi seine Schwierigkeiten und das bestärkte ihn auch darin, das näxte Familientreffen fernab eines Hauses und der Möglichkeit Strom zu benutzen, zu veranstalten.
Die Kinder hatten zwar schon ihre Freude beim Anhören der Aufnahme, doch irgendwie war das Ganze doch live noch viel schöner, zumal bei der abgespielten Aufnahme manche Geräusche sehr dominant und andere kaum zu hören waren, was live nicht der Fall gewesen war.
Bald darauf tauchte David Ho auf und brachte eine weitere Komponente ins Spiel.
Er hatte einen ganzen Zoo mit Spielzeugtieren dabei und jedes Kind und auch die Erwachsenen durften sich ein Tier aus dem Sack ziehen.
Dann sollten sie dieses Tier imitieren und die anderen erraten, um welches Tier es sich handelt.
So brachte David den Kindern spielerisch den Aspekt der Krafttiere nahe.
Danach durfte jeder im Kreis sich einen Baum aussuchen und dann ahmten alle den Werdegang eines Baumes in entsprechenden Körpergesten und dazu passenden Gesängen nach, vom Samen bis zur Frucht.
Sodann gab es einen Umzug um die nahe gelegenen Bäume herum und Od*Chi stimmte das Lied „Iam a walking tree“ an, während er eine Räucherschale mit Weihrauch vor sich her schwenkte.
Unter einem Walnussbaum wurden dann noch alle Beteiligten mit dem Sonnentuch und dem Gesang „ Da Wind waht wo er wui, da Geist waht wo er wui!“ geweiht.
Leider musste der David schon bald wieder nach Hause, hat er doch seine Mutter dort zu pflegen.
Dafür blieb uns ein weiterer Neuzugang bis zum Schluss erhalten: Der Hanselix war nämlich aufgetaucht. Später als ursprünglich geplant, aber dann doch noch gekommen.
Christian musste bereits am frühen Nachmittag abreisen. Doch, wie es scheint, hat es ihm gut gefallen und das näxte Mal wird er wohl auch seine Kinder mitbringen.
Am späten Nachmittag gab es Pommes aus echten Kartoffeln, die Od*Chi im Wok auf dem Feuer brutzelte. Das war natürlich für die Kinder ein Highlight und sie vermeinten, dass sie die Pommes von Mäc Od*Chi super fänden.
Danach waren die Kinder dann gefordert, die Quizfragen zu beantworten, die Od*Chi in Zusammenarbeit mit Helgard, Tanja und Ralf zusammengestellt hatte.
Sehr erfreulich war, dass alle Kinder – außer natürlich Elias, der dafür noch zu klein war – den Großteil der Fragen richtig beantworteten und somit klar wurde, dass doch ziemlich viel hängen geblieben war.
Selbst die gefragten Heilkräuter wußten sie alle und brachten die jeweiligen Exemplare daher.
Und das noch vor dem Kräuterkundekurs vom Hanselix.
Auch die Ermittlung des Siegers war ein Kopf an Kopf Rennen und die ursprünglich klare Favoritin Lena siegte nur mit einem Punkt Vorsprung vor dem Team Miriam/Carolin.
Nur einen Punkt dahinter lag Miguel und Laura folgte auch sogleich.
Als Preise bekamen die Kinder sowohl eine Mandala-Postkarte, wie auch diverse CD’s mit Musik von Od*Chi.
Aber wie Od*Chi trefflich sagte: „Gewonnen haben im Grunde alle, denn alle konnten durch dieses Quiz etwas lernen!“ Und bei der Auflösung der Fragen, waren die Kinder ganz interessiert dabei.
Was übrigens sehr schön war, war die Tatsache, dass die Kinder den kleinen Elias voll integrierten.
Thea, Hanselix, Ralf und Tanja waren am Spätnachmittag nochmal voll damit beschäftigt, das ganze Holz, das am Donnerstag hier her befördert und bisher noch nicht verheizt wurde, zu zerkleinern und unter dem Scheunendach aufzuschlichten.
Und nachdem sich dann ein ansehnlicher Stapel unter dem Scheunendach befand, war Tanja sichtlich erleichtert, dass der Zugang zur Scheune für ihren Vermieter nun wieder frei zugänglich geworden war.
Am Abend gab es, nach dem inzwischen obligatorischen Gordischen Knoten, erneut einen gemeinsamen Kreis, bei dem wir gemeinsam tönten und die Kinder konnten dann nochmal ihr Feedback zum Tage kundtun.
Der abschließende Abend verlief dann sehr offen und frei und auch der Ludwig gab sich nochmal die Ehre. Musik gab’s natürlich auch noch.
Sonntag. 18. Mai 2008
Es war der erste richtig regnerische Tag und so fiel den Beteiligten das Abbauen nicht gar so schwer.
Hanselix machte mit den Kindern noch einen Kräuterkunde-Rundgang und der machte ihnen offenbar nochmal so richtig Spaß. Lena erschien dann sogar in einem Kleid aus Klettenlabkraut.
Nachdem nur noch das Gemeinschaftslager stand, setzten sich die Erwachsenen nochmal zusammen und reflektierten über die vorangegangen Tage.
Dabei wurde beschlossen, dass diese Veranstaltungen – zur klareren Unterscheidung und auch eindeutigeren Ausrichtung – fortan nicht mehr Vereins-TING, sondern >>Naturzauber Familientreffen<< heißen. Denn Familien sind es, die dazu vorrangig eingeladen sind.
Aber natürlich auch alle, die sich gerne in einer Wahlfamilie befinden und zusammen sein wollen.
Ansonsten wurde auch ein weiterer Termin für ein Familientreffen gefunden und zwar die Tage vom 27. bis 31. August 2008, in denen sowohl in Bayern, als auch in Baden Württemberg Sommerferien sind.
Der Veranstaltungsort soll diesmal an einem Platz sein, der nicht unmittelbar an ein Haus angeschlossen ist und an dem alle Kinder Gäste sind. (Anmerkung: Lena und Laura waren an diesem Platz zu Hause).
Um den Ort dieser Veranstaltung wird sich Od*Chi kümmern.
Nach dem Erwachsenen-Kreis gab es dann auch noch einen mit den Kindern und alle konnten nochmal bekunden, was ihnen gefallen hat und was nicht.
Die positiven Aspekte überwogen dabei deutlich.
Von Erwachsenenseite wurde klar bekundet, dass Alkohol- völlig, Nikotin- in hohem Maße und Kaffeegenuss weitaus mehr eingeschränkt werden sollte.
(Anmerkung: Durch die Spende des Bierkastens an den Ludwig, wurde auch von den anwesenden Erwachsenen in geringem Maße Bier konsumiert.).
Im Regen wurde dann auch noch das Dach des Hauptlagers abgebaut und daraufhin war die obligatorische große Verabschiedung angesagt.
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Dieser Bericht ist eine grobe Zusammenfassung der Ereignisse vom 1. Vereins-TING in Grub bei Zeilarn vom 14. bis 18. Mai 2008 und resultiert hauptsächlich aus meiner Wahrnehmung.
Lücken in der Berichterstattung sind durchaus gegeben und können gerne bei entsprechender Mitteilung gefüllt und ergänzt werden.
Mit besten Wissen und Gewissen,
Od*Chi am 28.05.08